Farbdarstellungen komplexer Fraktale
Stellt man nur die Mandelbrot-Menge bzw. die Julia-Menge
dar, benötigt man nur zwei Farben (Beispiel
links). Möchte man jedoch ein schöneres
Bild haben, kann man die Farbanzahl erhöhen und
jeden Punkt nach dem Verhalten der entsprechenden
Iteration einfärben. Die Farbe wird einer Farbskala
entnommen, dessen Index (Farbindex) eine positive ganze
Zahl ist, die sich aus der Iteration ergibt.
Mir sind drei Ansätze eingefallen, wie man
den Farbindex bestimmen kann.
(Auch wenn auf diesen Seiten relativ
oft auf diese Farbdarstellungsformen verwiesen wird,
möchte ich darauf hinweisen, dass sie keine
geläufigen Begriffe in der Literatur sind.)
Erste Farbdarstellungsform
Farbindex = Anzahl Schritte bis Betrag größer als 2
In Flohsprache: Der Farbindex ist die Anzahl der Sprünge,
die der Floh machen kann, bis er vom Tisch fällt.
Hier wurde pro Punkt maximal 100mal der Flohsprung
verfolgt (Iterationstiefe 100). Die Mandelbrot-Menge
(der Floh bleibt immer auf dem Tisch) ist schwarz
dargestellt. Die meisten Fraktal-Bilder sind nach diesem
Verfahren erstellt worden. Es ist auch am einfachsten zu
programmieren.
Zweite Farbdarstellungsform
Farbindex = Anzahl Häufungspunkte
Bei den Flöhen, die immer auf dem Tisch bleiben,
nähern sich viele Flöhe einem bestimmten Punkt
an und springen immer auf dieser Stelle. Andere springen
mit der Zeit zwischen zwei Punkten hin und her, einige
wenige pendeln sogar zwischen drei oder mehr (endlich
vielen) Punkten. Diese Punkte werden Häufungspunkte
genannt.
Iterationstiefe: 1000, maximale Anzahl der Häufungspunkte: 32
Man sieht, dass ein Bereich mit gleich vielen
Häufungspunkten fast stets kreisförmig ist.
Ferner sind Bereiche mit vielen Häufungspunkten
viel kleiner als Bereiche mit wenig
Häufungspunkten, dafür gibt es aber auch mehr
solche Bereiche.
Dritte Farbdarstellungsform
Farbindex = Anzahl Schritte bis
"feste" Pendelfolge erreicht
Wir wissen jetzt, dass sich Flöhe, die auf dem
Tisch bleiben, sich einem Punkt oder mehreren Punkten
annähern. Sie nähern sich aber unterschiedlich
"schnell" diesen Punkten an. Wir wollen jetzt
die Schritte zählen, die der Floh braucht, bis er
eine bestimmten Nähe zu seinen
Häufungstpunkten hat, so dass sich die Position
kaum noch ändert, bzw. sich die Positionen bei der
Pendelfolge jeweils kaum noch ändern. Im folgenden
Beispiel springen die Flöhe solange, bis sich ihre
Positionen um höchstens 0,001 änderrn.
Iterationstiefe: 1000, Toleranzschwelle: 0,001
Man sieht, dass Flöhe in den Randbereichen der
Menge sich nur langsam ihren Häufungspunkten
annähern.